2003 begann ich nach meiner Karriere vom Entwickler zum Product Manager der RedDot Solutions AG (heute Teil der OpenText) mit meiner Selbstständigkeit im Enterprise Content Management (ECM).
Mit viel (Buchreifem) Aufwand startete ich im Wohnzimmer in Bremen die Unternehmung DocuPortal. Ohne finanzielle Hilfe entwickelte ich das Unternehmen bis 2010 zu einer sehr bekannten Marke auf dem ECM Markt in Deutschland.
Meinen ersten Entwickler, Holger Zumpe, bezahlte ich in Firmenanteilen, was sich dann bis 2010 als ernsthaftes Problem in einer GbR herausstellte, bis ich 2010 die Firma verließ und mit AMAGNO meine neue und sehr erfolgreiche Gründung im ECM Umfeld schuf.
AMAGNO kann man sicher als eine der bekanntesten neuen Marken in Deutschland zählen und gilt als eine der schnellsten wachsenden Digitalunternehmen, auch wenn wir nicht die Dimensionen bieten können, wie andere VC unterstütze Gründungen.
Aber was passiert mit DocuPortal? Gelegentlich stelle ich mir ja die Frage, denn immerhin habe ich sieben Jahre Herzblut in die Firma gesteckt und über 150 Kunden mit dieser Lösung gewinnen können. Die Pläne von Holger waren hoch gesteckt, es sollte nach meinem Fortgang so richtig losgehen. Es machte schon einen fast entfesselten Eindruck, wenn man den damaligen Worten glauben sollte. Ich habe aus guten Gründen keinen Kontakt mehr zu meinem ehemaligen Geschäftspartner. Es bleibt also leider viel Raum für Spekulation auf Basis bestehender Fakten.
Klar, DocuPortal gibt es heute noch. Die Homepage verändert sich seit Jahren nicht mehr. Der letzte Blogeintrag ist zwei Jahre alt. Diverse auf der Homepage genannten Kunden und Partner setzen DocuPortal nicht mehr ein existieren teilweise gar nicht mehr. Ehemalige Kunden, die auf AMAGNO umgestiegen sind oder zu anderen ECM Anbietern wechselten, erzählen mir auf der Messe von kaum mehr vorhandenen Weiterentwicklungen. Das ist Schade für die ggf. noch vorhandenen Kunden, denn es entspricht nicht dem Anspruch, mit dem ich 2003 DocuPortal gründete.
In den letzten Tagen war selbst das Kundenportal der Homepage nicht mehr verwendbar. Meinem Unternehmen würden meine über 10.000 Cloudanwender „an die Gurgel“ gehen, wenn das passieren würde.
Ich finds einfach nur Schade, insbesondere in Anbetracht der hochtrabenden Worte, die mein damaliger Geschäftspartner für die Zukunft mit DocuPortal plante. Also, Quo Vadis, DocuPortal? Seine Kunden sollte man niemals vergessen.
Ein Kommentar zu „Quo Vadis DocuPortal“