Kurze Impressionen zum Hands On meiner Play For Dream MR, Stand Feb 2024. Alle Details des Anbieters findet ihr am Besten auf der Kickstarter Seite https://www.kickstarter.com/projects/playfordream/play-for-dream-where-dreams-inspire
Meine Eindrücke umfassen derzeit ca. 6h. PCVR konnte ich nicht testen. Da sich die PFD mit der AVP vergleichen möche, setzt meine Liste auch auf den Vergleich.
Positiv
- Die Verpackung ist hochwertig und solide. Kein asiatischer Billigkrams.
- Es werden Controller und Frontcoverschutz mitgeliefert. Die Controller liegen gut in der Hand und werden über USBC geladen. Dafür liegt ein spezielles USBC Kabel mit zwei Enden für beide Controller bei
- Das Gerät ist ebenso hochwertig verabeitet. Da täutscht das Marketing nicht und ich finde, meine Bilder geben ggf nicht die gute Verarbeitungsqualität wieder.
- Das Gerät hat eine sehr kompakte gute Bauform und ist im Vergleich zur AVP sehr leicht. Das fällt sofort positiv auf.
- Ich hatte keinerlei Probleme wie bei der AVP, wo ich Angst hatte sie anzufassen, weil ich sonst einer der magnetischen Teile in der Hand habe und die AVP dann auf dem Boden oder Tisch fällt
- Es ist stark an der AVP angelehnt, auch das OS. Das finde ich aber eher gut, da ich mich auch in der AVP sehr wohl gefült habe
- Die Brille besitzt selbst einen integrierten Akku, der maximal 1,5h hält (ansonsten einfach nen Batterie Pack dran). Es baumelt also nix in der Hosentasche
- Der Akku ist hinten am Kopf im Strap drin, wie man es bei den anderen VR Brillen auch kennt. Dadurch ist die Brille sehr ausbalanciert. Zusammen mit dem geringeren Gewicht ist es sehr gut tragbar, auf über längere Zeit
- Der Sound ist knackig und gut
- Der USBC Anschluss ist vernünftig zugänglich für Geräte. Es ist kein abgeschlossenes Ecosystem, wie die AVP
- Die Auflösung „empfinde“ ich als deutlich besser als eine Quest 3, vor allem der Passthrough ist deutlich besser. Gefühlt liegt dies gleich auf mit der AVP … Eigentlich, dazu komme ich weiter unten
- Die Schwarzwerte und die Farbbrilianz sind sehr gut
- Das vertikale FOV ist besser als die AVP
- Das OS ermöglicht problemlos 3D Photos und Videos
- Das OS ist schnell und stabil. Mit dieser Qualität hätte ich nicht gerechnet
- Das OS verfügt auch über die stufenlose Regelung zwischen VR und MR, derzeit mit einem einzigen, aber nicht animierten Szenario
- Alle Knöpfe und Bedienfunktionen sind analog der AVP und lassen sich individuell konfigurieren. AVP Anwender fühlen sich somit sofort zu Hause
- Vor oder Nachteil? Grundsätzlich ist aktuell keine Authetifizierung vorgeschaltet. Jeder kann die Brille aufsetzen, also auch interessierte Gäste
- Theoretisch sind Handgesten und Eyetracking vorgesehen
- Es gibt umfangreiche Möglichkeiten, den IDP einzustellen. Dies klappt mit den integrierten Motoren genauso gut wie mit der AVP
- Die Inbetriebnahme war sehr einfach und anwenderfreundlich
- Bei der AVP ist es mir nicht gelungen, mein Smartphone als Desktop (ähnlich wie Samsung Dex) anzuschließen. Für die PFD habe ich mir die Dreambox mitbestellt. Diese kommuniziert direkt und ohne WLAN mit der PFD und erlaubt das Anschließen von USBC/HDMI Output. Das Bild erscheint danach in der PFD im Fenster – das hat sehr gut und einfach funkioniert und sollte eine tolle Lösung für viel Anwendungsbereich im Gaming und TV bieten, was mir mit der AVP so nicht möglich war
Negativ
- Die Brille ist, soweit ich das erkennen kann, ein einziges Produkt. Also kein abnehmbarer Strap etc
- Die Controller haben fest verbaute Batterien; sind also nicht austauschbar für z.B. drahtloses Laden
- Die Konfiguration der Handgesten und des Eyetracking ist mir bislang nicht gelungen, obwohl die Dialoge dafür da sind. Vielleicht ein Settings-Thema
- Es sind kaum Apps drauf und es gibt von Haus aus keine Integration in die Google/Android Welt. Es gibt einen Chrome Browser, die Einstellungen, die App für 3D Videos und Bilder, PCVR Streaming via Kabe oder WLAN (nicht getestet), Zugriff auf das Bild über die Dreambox sowie einen kleinen App Store
- In dem stark asiatisch geprägten App Store gibt es sehr wenige Spiele und kaum Applikationen. Kein Vergleich zum Store im AVP. Geschweige denn ein Play Store oder Meta Store, da das OS auf Android Basis entwickelt wurde
- Die fehlenden Apps lassen einem dann erstmal in der Luft hängen. Hier fehlte mir persönlich so ein erster Wow Effekt, wie die Dino Demo der AVP
- Entsprechend ist auch sonst nichts drauf. Weder Youtube, Netflix, etc. Der Discord ist voll davon, wie man sich sowas zurecht basteln kann. Und das werde ich jetzt wohl auch tun müssen.
- Das Spielen mit dem PC soll über eine mitgelieferte PCVR App gehen. Auch hier ist der Discord voll von JSON Files, Settings etc … Da ich meinen Gaming PC via Shadow PC im Internet stehen habe, habe ich hier noch gar keine Lösung gefunden und somit keine Erfahrungsberichte.
- Das OS ist eigentlich sehr gut umgesetzt, aber ohne Apps, die jeder jeden Tag nutzt, ist es nicht motivierend. Das wird seine Zeit dauern, bis sich das alles mit Updates und der Community ergeben wird
Man hätte jetzt sagen können, dass es ein reines Softwarethema ist … Leider ist es das nicht. Ich dachte erst, dass ich alleine bin, aber mit zunehmender Auslieferung füllt sich der Discord für das folgende Thema: Die Linsen!
Ich kenne meine vorherigen VR Headsets am PC (diverse Oculus, HP Reverb 2,…) und dann Stand Alone, wie Pico, Quest 2, Quest 3 und die AVP.
Die Linsenqualität der Quest 3 und der AVP ist so gut, dass einem dann eine andere Qualität sofort auffällt. Und das ist bei der PFD der Fall.
Das beste Erlebnis hat man im Hellen und wenn man mit den Augen gerade aus guckt. Ganz einfach. Nur das ist scharf!
Je mehr man die Augen aus dem Zentrum bewegt, desto schwammiger wird das Bild. Und bei der eigentlich sehr hohen Auflösung fällt das massiv auf. Dazu kommen, insbesondere im Dunkeln, zahlreiche Linseneffekte, die man mit der Quest 3 und AVP schon vergessen hatte. Glare und Chromatic Aberration sind ausgeprägt. Das bunte und weiße Logo zum Start erstrahlt bereits mit Spiegelungen. Teilweise konnte ich um Schriften herum Farbränder für Rot und Blau etc erkennen. Geht man mit der Brille im OS an die Symbole und Unterschriften heran, erscheint es, als wären es Grafiken statt skalierter Text. Die AVP war hier gestochen scharf. Insgesamt sieht es immer unscharf aus.
Ich habe Stunden gebraucht, um Settings auszuprobieren. Auflösungen, IDP, das Facecover wechseln. Am Besten war es tatsächlich, das Facecover wegzulassen. Das FOV war damit nicht nur größer, sondern die Linseneffekte erschienen damit geringer (nein, keine Seeschwäche bei mir, denn in den anderen VR Brillen klappt alles super).
Die Linsen sind für mich ein sehr bedauerlicher Show Stopper für den erhobenen Anspruch. Ihr seht ja auch die Vorteile der PFD. Das ist wirklich schade.
Fazit
Grundsätzlich ist die PFD ein solides und gut gemeintes Produkt. Derzeit könnte ich aber eine Kaufempfehlung nur für experimentierfreudige VRler geben, die auch bereit sind, via Sideloading Apps zu installieren und Konfigurationsdateien zu bearbeiten. Am meisten macht mir die Linsenqualität Sorgen, die sich auch nicht durch Updates beheben lassen wird. Trotz der deutlich höheren Auflösung, auch im MR Bereich. Ich würde eher auf die richtigen Brillen mit Android XR warten